Die Sprache der Reptilien

Die Sprache der Reptilien

Leider wissen wir heute immer noch recht wenig über Reptilien. Meiner Meinung nach werden diese im Bereich Gesundheit auch etwas stiefmütterlich behandelt. Ich werde daher versuchen immer wieder mal das Thema Reptilien aufzugreifen um ein paar Unklarheiten zu beseitigen. Fangen wir doch mal mit den wilden Verwandten unserer Haustiere an:

Krokodile

Die Krokodile sind ja schon recht interessant in den Dokus anzusehen. Mittlerweile wissen wir, dass die Panzertiere Werkzeuge bei der Jagd verwenden und somit doch schlauer als gedacht sind. Aber nicht genug, Krokodile verfügen über das größte Lautrepertoire in der Reptilienwelt. So verteidigen Bullen ihre Reviere mit lautem Gebrüll, wobei die Territorialrufe der Weibchen deutlich leiser sind. Während der Balz wird es natürlich wieder etwas lauter. Aber auch einen Warnruf bei drohender Gefahr haben die Krokodile.
Die Krokodilbabys sind sehr gesprächig und das noch vor dem Schlupf. Der Schlupfruf  als Überlebensstrategie dient der synchronisierten Ausschlupfzeit, damit die Mutter ihre Babys besser verteidigen kann. Jedoch haben die Kleinen auch einen Kontaktlaut für die ersten Lebenswochen, einen Angstschrei und einen Drohlaut.
Zusätzlich kommunizieren Krokodile mit Infraschall. Es handelt sich dabei um sehr tiefe Töne, die sich in der Luft und im Wasser über große Strecken ausbreiten.

Meeresschildkröten

Auch Schildkröten kommunizieren miteinander und sind weder stumm noch taub. Ähnlich wie bei den Krokodilen verhält es sich bei den Schildkröten.
Auch hier dient der Schlupfruf als Überlebensstrategie, da der Weg ins Wasser sehr gefährlich ist. Neuen Erkenntnissen zufolge kommunizieren die Muttertiere mit ihren Babys um ihren Nachwuchs nach dem Schlüpfen akustisch in Regionen, in denen sie Nahrung finden zu führen.
Schildkröten kommunizieren im niederfrequenten Bereich und haben ein umfassendes, variables Lautspektrum.

Jetzt aber mal von der Wildnis in unsere Glaskästen…

Bartagamen

Unsere Bartagamen gehören zu den stummen Vertretern der Reptilien und haben sich auf eine nonverbale Kommunikation spezialisiert. Sie verwenden zur Kommunikation Kopf, Beine und Augen. Was können wir bereits deuten?:
Aufmerksamkeit – gestreckte Vorderbeine und Kopf, die Schwanzspitze angehoben.
Unterwürfigkeit – winken zur Beschwichtigung.
Dominanz – nicken, schwarze Kehlregion um Nachdruck zu verleihen.
Drohung – wie Dominanz, mit zusätzlich aufgerissenem Maul.
Unwohlsein – beide Augen sind geschlossen.

Geckos

Der Tokeh ist beispielsweise ein vokal kommunizierendes Reptil. Besonders auffällig ist sein GECK-O-Ruf, mit voraus gehendem Geschnatter. Studien zeigten, dass der Tokeh flexibel auf den Geräuschpegel der Umgebung reagiert, indem er einfach noch lauter in der Kommunikation wird. Der Tokeh verwendet seinen Ruf um Weibchen anzulocken bzw. sein Revier zu verteidigen.

Chamäleons

Chamäleons verwenden Farben als Kommunikationssignale und wechseln diese, um ihre Stimmungen, Gefühle und Absichten zum Ausdruck zu bringen.
Protzen – leuchtende Regenbogenfarben.
Drohen – kontrastreiche Querstreifen.
Negative Stimmungen – verblasste Farben

Wie anfangs schon erwähnt wissen wir noch zu wenig über die Reptilien in unseren Terrarien. Allerdings hoffe ich mit der Zeit an mehr Informationen zu kommen, um diesen Beitrag noch zu ergänzen.